Heimat, das war mal. Spurensuche im Osten

Bauna bei Leipzig
Bauna bei Leipzig
    Mittwoch, 4. November 2015, 20.00 Uhr

‚Heimat das war mal. Spurensuche im Osten’

Jens Hirsch, Literaturfreund und -vermittler, hat die zahlreichen Reisen in den Ort seiner Kindheit, Borna bei Leipzig, in Prosa und Gedichten komprimiert, die endlich gehört werden wollen und Ute Remus, ehemalige Rundfunkredakteurin, hat in Mecklenburg, Thüringen und Brandenburg nach dem Glück Ihrer Eltern gesucht und das in ihrem 2013 veröffentlichten Buch ‚Bloß nicht auf Sand bauen’ nacherzählt.

Die Spurensuche der beiden Autoren aus der Kriegsgeneration, die sich literarisch ganz unterschiedlich ausformt, wird moderiert von Axel Gottschick

Ute Remus:

Bloß nicht auf Sand bauen erzählt die Geschichte von der pommerschen Bauerntochter Klara und dem Gutsverwalter und Apothekersohn Ferdinand aus Berlin. Der Plan des jungen Paares, ein Rittergut in Thüringen zu pachten, scheitert grandios. Das aber ist noch nicht das Ende vom Lied, das in Ost und West spielt – mal heiter, mal komisch und mal traurig. Ute Remus erzählt ihre Familiengeschichte bis ins 19. Jahrhundert nach, anhand von Dingen und Begebenheiten, denen sie auf ihren Reisen auf die Spur zu kommen versucht.
Am Ende ist es der Großvater, der ihr ein Jahr nach der Wende im Traum auf Rügen erscheint und ihr einprägt : Bloß nicht auf Sand bauen !

Jens Hirsch:
Nach abrupter, aus politischen Gründen erfolgter Trennung von der Heimat, der Kleinstadt Born (bei Leipzig), sowie nach 25-jähriger Abwesenheit will es der Zufall, nämlich die Einladung zu einem Klassentreffen, daß ich ihn, den Ort, das Elternhaus ( auch von den Eltern seit Jahren verlassen), Haus mit Apotheke, Wiedersehen und die Barriere durchbrochen wird.
Wieder zu Hause, in Köln, führt mich meine Fantasie durch das wiederentdeckte Elternhaus, gehen innere Türen auf.
Ich laufe im Haus herum, eine Welt für sich, lege, zeitlich flottierend, allerlei Motive aus, Figuren, Vorgänge, Realien.

Im Laufe weiterer Jahre, zu DDR-Zeiten und danach, bin ich immer wieder nach Borna gefahren und habe Erinnerungen und Beobachtungen in Form lyrischer Prosa festgehalten.

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