Der Ackermann aus Böhmen – ein Streitgespräch mit dem Tod über den Tod

Sonntag, 31. Januar, 17 Uhr:

Am Sonntag, den 31.Januar um 17 Uhr haben wir einen seltenen Gast auf unserer Lesebühne, den Tod. Keine Angst, er wird glücklicherweise ohne seine Sense erscheinen, dafür aber mit nicht minder messerscharfen Argumenten. Zu diesem Streit-und Trostgespräch von Johannes Tepl, geschrieben 1401, zwischen Tod und Ackermann möchte ich Sie ganz herzlich einladen.

„Der Ackermann aus Böhmen“, ein mittelalterlicher Text von beeindruckender Sprachgewalt, der seine Faszination bis heute nicht verloren hat. Unverkennbar im Mittelalter verortet, stellt er die bis heute gültigen Sinnfragen in einer unerschrockenen, leidenschaftlichen Form an den Tod und damit auch an Gott.

Udo Thies und Axel Gottschick lassen Sie an Ihrer leidenschaftlichen Auseinandersetzung teilhaben.

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Der Kläger, Schriftsteller, ein „Ackermann des Papiers“-die Feder ist sein Pflug-beklagt den Tod seiner geliebten Frau Margarethe. Er beschimpft den Tod unerschrocken als Verbrecher und seelenlosen Massenmörder und eröffnet damit eine beispiellose Kampfansage, die sein Widersacher anfangs elegant und intelligent zu parieren weiß. Den entscheidenden Wirkungstreffer landet der Ackermann allerdings mit der provozierenden Erkenntnis: Der Tod kann Leben auslöschen, aber keine Ideen. Derart in die Enge getrieben reagiert der Tod seinerseits mit großer Leidenschaft. Er prangert die ungeheure Anmaßung und Zerstörungswut der menschlichen Rasse an. Sowohl die Verbrechen der Menschen untereinander, als auch deren Maßlosigkeit und rücksichtslosen Umgang mit der Natur. Am Ende wird Gott als Richter angerufen, bei dem es zwar einen Sieger gibt, aber niemand sein Gesicht bzw. seine Ehre verliert.
Erleben sie Axel Gottschick als mutigen, unbeugsamen Ackermann und Udo Thies als eleganten, zynischen Tod.

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