Repertoire Lesebühne

Franz Kafka Brief an den Vater

Theatermann Axel Gottschick entführt mit Franz Kafkas Brief an den Vater die Zuhörer in ein tiefgründiges Melodram.

Und diese Empfindungen vermag Gottschick mehr als gekonnt aufzunehmen … Der Vorleser findet leise, unterwürfige Töne für die Angst Kafkas vor dem Vater, die in zornige Ausrufe der Anklage wechseln.

Mittels feiner, geschickt eingesetzter Gestik und Mimik verstärkt Gottschick die geballt tiefgründige Atmosphäre, die die Zuhörer in einen fast atemlosen Bann zieht. Sein hilfloses kleines Lachen scheint Kafka selbst zu gehören: „Du bekamst für mich das Rätselhafte, das alle Tyrannen haben.“

… und so klingt die Erkenntnis in Gottschicks Stimme wie ein bodenloser Sturz.

Goslarsche Zeitung vom 29.3.2007